Holz wie Metall
Wie setze ich ein Gewinde ins Holz, wenn es nur von einer Seite her zugänglich ist, also keine Durchsteckmontage erlaubt? Eine gute Lösung können Nietmuttern sein. Sie stammen aus der Metallbearbeitung und kommen dort zum Einsatz, wo man in dünnem Material ein Gewinde benötigt. Vor allem, wenn eine herkömmliche Mutter nicht verwendet werden kann, wie zum Beispiel in Vierkantrohren.
Das Setzen von Nietmuttern basiert auf dem gleichen System wie bei den bekannten Pop-Nieten. Man steckt das Element mit eingedrehtem Gewindedorn ins vorgebohrte Loch. Durch das Ausziehen der Schraube – dafür gibt es auch spezielle Handzangen – verformt sich die Nietmutter, es entsteht ein Wulst. Ihre Rändelung bildet zusätzlich eine Verdrehsicherung. So kann die Blindnietmutter ein höheres Drehmoment aufnehmen.
Das Hauptanwendungsgebiet von Nietmuttern – das Verbinden dünner Materialien – funktioniert bei Holz und Holzwerkstoffen nicht. Wegen der geringen Härte bricht der gestauchte Wulst durch. Deutlich besser halten die Muttern in dicken Werkstücken und Sacklöchern, insbesondere im Hartholz.
Eine Rolle spielt die Bauart der verwendeten Nietmutter. Modelle mit längerem Schaft verformen sich beim Holzeinsatz weiter innen im Loch. Dadurch sitzen sie fester, ein Ausbrechen ist erst bei richtig hohen Lasten möglich. (hw)