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Fach-Info

Historisches XXXL-Holzfass zieht um

Knifflige Aufgabe: Demontage und Montage des Prunkstücks. 
Die Einzelteile wurden sorgfältig verladen und nach Diessenhofen transportiert. 
260-jähriges Eichenfass mit einer prachtvoll geschnitzten Vorderfront. 

Es ist über 260 Jahre alt und steht neu im Schaudepot St. Katharinental in Diessenhofen TG: Das grösste noch erhaltene Holzfass der Schweiz. Es fasst theoretisch 45'000 Liter, bei einem Durchmesser von 4 Meter 70. Dazu kommen die seitlichen Lager, die dem Fass Halt geben. Hergestellt 1759 für die Kartause Ittingen, stand das prunkvolle Eichenfass bis vor zwei Wochen im Schloss Frauenfeld.

 

 

Einst diente das Fass zum Einlagern des eigenen sowie des eingezogenen Weins, der wesentlich zum Reichtum des Kartäuserklosters Ittingen beitrug. Anfang Dezember wurde es in zwei Tagen sorgfältig demontiert und während mehrerer Tage in Diessenhofen von Fachleuten wieder aufgebaut. Was bedeutet, dass die 77 über vier Meter langen Dauben und die 22 Fassreifen mit fast zwölf Metern Umfang, die vor der Zerlegung beschriftet wurden, wieder exakt zusammengebaut werden mussten. Ein Kraftakt.

Auf den Spuren des ländlichen Kulturerbes

In St. Katharinental dokumentiert das Prunkstück die handwerkliche Arbeit der Küfer und vervollständigt den thematischen Schwerpunkt Weinbau des Schaudepots. Wo im Erdgeschoss schon zu Klosterzeiten Wein gepresst und im Keller in grossen Fässern gekeltert wurde.  

 

Im schweizweit einzigartigen Schaudepot St. Katharinental gehen die Besuchenden auf Tuchfühlung mit der Geschichte. Auf 2000 Quadratmetern werden über 10 000 Originalgegenstände gezeigt. Diese vermitteln einen spannenden Einblick, wie unsere Vorfahren alte Gerätschaften aus Landwirtschaft, Weinbau, Transport und Handwerk sowie der häuslichen Arbeit eingesetzt haben. (mw)