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Hingucker

Fräsen statt drehen

Dies lässt manches Schreinerherz höherschlagen: Ein grosser verleimter Massivholzklotz, aus dem allmählich ein schönes, perfekt bearbeitetes Produkt entsteht. Ganz ohne Verbindung fräst es die Maschine aus einem einzigen Stück, so dass es am Ende nur noch geschliffen werden muss.

 


Was früher nur ein besonders geübter Drechsler geschafft hätte, kann man heute auch mit 5-Achs-CNC-Technologie ausführen. Ob die Arbeit dadurch einfacher geworden ist, darüber kann man sich streiten. Zweifellos haben sich aber die Herausforderungen verschoben. Nicht nur wegen der Investition in die Maschinen. So ersetzt zum Beispiel anspruchsvolle Programmierarbeit die Erfahrung und das Gespühr des Handwerkers.

 

Vieles ist aber gleichgeblieben. So ist beim Herstellen des Rohlings die Holzauswahl nach wie vor zentral, genau wie der richtige Feuchtegehalt oder die korrekte Jahrringstellung. Auch das Aufspannen bleibt ein zentrales Thema, egal ob sich das Werkstück drehte oder heute auf dem Maschinenbett fixiert wird. Und es muss unabhängig von der verwendeten Maschine sehr viel Holz zerspant werden.

 

Besonders anspruchsvoll ist im gezeigten Fall die Innenbearbeitung des Gefässes. Einerseits weil es sehr tief ist, andererseits wegen der eleganten, aber auch komplexen Form. Da der grösste Innendurchmesser weiter ist als die Öffnung oben, muss sie hinterfräst werden. Bei der 5-Achs-Technologie erfordert dies ein besonders langes Werkzeug und eine robuste Maschinenbauweise mit möglichst wenig Vibrationen.