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Hingucker

Eindrücklich

Mit Vertiefungen lassen sich Holzflächen problemlos strukturieren, etwa durch Fräsen oder Schnitzen. Deutlich aufwändiger wird es, wenn erhabene Gestaltungen gefragt sind, also solche, die der Fläche vorstehen. Der junge Finne Hemmo Honkonen hat ein verblüffendes Verfahren entwickelt, das erhabene Strukturen stark vereinfacht. Es basiert auf einem Phänomen, das jeder Schreiner kennt: Eindrücke in Massivholz kann man herausdämpfen.

 

 

Dass zusammengedrücktes Holz durch Dämpfen wieder seine ursprüngliche Form annimmt, nützt Hemmo Honkonen ganz gezielt aus. Er presst die gewünschte Struktur in glatte Flächen. Dann hobelt er das nicht zusammengedrückte Holz weg, so dass die Bretter praktisch wieder glatt sind. Beim anschliessenden Dämpfen quellen die gepressten Stellen wieder auf und ragen deshalb aus der Fläche heraus.

 

Wie im Video zu sehen ist, eignet sich die Methode für Arbeiten im Durchlaufverfahren, was sie verhältnismässig kostengünstig macht. Es ist aber auch möglich, die Strukturen mit Hilfe einer Presse zu erzeugen. Vorausgesetzt, man verfügt über die gewünschten «Stempel». In jedem Fall müssen aber die Abmessungen von Press- und Dämpfeinrichtung aufeinander abgestimmt sein.

 

Selbstverständlich eignen sich nicht alle Holzarten gleich gut für «Embossing Wood», so der offizielle Name des Verfahrens. Im Rahmen seiner Entwicklungsarbeit untersuchte Hemmo Honkonen die thermo-hydro-mechanischen Eigenschaften verschiedener Hölzer. Dabei zeigte sich, dass Ahorn und Buche zwar sehr hohe Presskraft erfordern, aber die besten Ergebnisse liefern. Gut geeignet sind auch Erle und Pappel. (hw)