Aussen einfach, innen komplex
«Module #4» besteht aus vielen farbigen Kuben, die auch als Sitzgelegenheiten dienen.
Beim mobilen Möbel im Vordergrund verhindern Gegengewichte das Kippen.
Die Elemente kragen zum Teil sehr weit aus, was hohe statische Belastungen ergibt.
Zahlreiche stabile Verbindungen sind erforderlich, um die grossen Kräfte aufzunehmen.
Gewindestangen im Innern ziehen die Elemente in Längsrichtung zusammen.
In einem dreiseitig verglasten Raum des Zentrums Paul Klee in Bern steht «Module #4», eine skulpturale Installation der Burgdorfer Künstler Lang/Baumann. Es ist ein Gebilde aus zahlreichen unterschiedlich grossen Blöcken in verschiedenen Farbtönen. Sie sind versetzt zueinander mitten im Raum aufgeschichtet. Eine zweite, ähnliche Gruppe hängt kopfüber an der Decke.
Was von aussen so einfach aussieht, war eine konstruktive und produktionstechnische Knacknuss. Nicht zuletzt wegen den grossen Abmessungen: Die ganze Installation misst rund 10 m und ist begehbar, da sie an Veranstaltungen als Sitzmöglichkeit dient. Deshalb müssen die stützenlosen, zum Teil stark auskragenden Teile hohe statische Belastungen aufnehmen und gegen das Kippen gesichert sein.
Hergestellt wurde die farbige Skulptur von der Firma Eggimann Holzfertigung aus Ramsei im Emmental. Die einzelnen Kuben bestehen aus Multiplex-Platten, die nach dem Zusammenbau mit farbigen HPL-Platten rundum belegt wurden. Im Innern sorgt eine Rippenkonstruktion für die nötige Stabilität. Gewindestangen verbinden die verschiedenen Elemente zu einem soliden Ganzen.
Eine besondere Herausforderung war die Installation an der Decke. Hier galt es zusätzlich Leuchten mit entsprechender Kabelführung einzubauen. Ungewöhnlich war aber vor allem die Befestigung des fast eine Tonne schweren Kolosses: Da die Metallkonstruktion im Zentrum Paul Klee ständig etwas in Bewegung ist, musste man eine schwimmende Deckenbefestigung wählen.
Ergänzt wurde «Module #4» mit einer Bibliothek in der gleichen Formensprache an der gegenüberliegenden grossen Rückwand des Raumes.