Auf der Kippe
Weit oben eingebaute Schubladen sind wenig sinnvoll, weil man keinen Einblick und schlechten Zugriff auf ihren Inhalt hat. Das ist sowohl Nutzern wie Herstellern bewusst. Weit weniger bekannt ist, dass dieses Problem mit geringem Aufwand gelöst werden kann: Die Grundidee besteht darin, nach dem Ausziehen die Schubladen zusätzlich nach vorne abzukippen.
Die Neigefunktion erfordert pro Seite zwei zusätzliche Teile. Der eine wird parallel zum Kugelauszug montiert und bietet Platz für den zusätzlichen Drehpunkt. Der andere begrenzt mit seinem Schlitzloch die Kippbewegung. Bei der zweiten Variante, die ohne Metallauszüge funktioniert, sorgen in Nuten laufende Dübel für eine saubere Führung der Schubladen.
Eine gute Inneneinteilung ist wichtig, weil beim Neigen natürlich der Inhalt nach vorne rutscht. Denn im gezeigten Möbel werden herkömmliche kistenartige Schubladen verwendet. Dies im Gegensatz zu reinen Kippsystemen, wie man sie etwa von Schuhmöbeln her kennt. Dort gibt es weder eine Schiebewegung noch einen Boden im Auszug.
Im Vergleich zu dem hier ebenfalls schon vorgestellten Deckenregal, lassen sich die Kippschubladen einzeln bedienen und sind jederzeit greifbar. Es ist auch kein grosser Kraftaufwand erforderlich, um zum Inhalt zu gelangen. (hw)