Piatti Küchen aus deutscher Produktion
Schlechte Nachricht für den Produktionsstandort Schweiz und eine Hiobsbotschaft für manch einen Schweizer Schreiner: Der Küchenhersteller Piatti verlagert seine Produktion ins deutsche Pfullendorf, an den Hauptstandort des neuen Eigentümers Alno. Damit werden nach Angaben des Unternehmens die angekündigten Synergieeffekte erreicht und vorhandene Überkapazitäten abgebaut.
Leere Versprechungen?
Am Standort Dietlikon sollen in der Produktion sowie in produktionsnahen Bereichen bis zu 100 Stellen abgebaut werden. Der Stellenabbau soll sozialverträglich gestaltet werden und es sei ein Konsultationsverfahren geplant. Nach Möglichkeit sollen Mitarbeiter innerhalb des Konzerns weitervermittelt oder situationsbedingt frühzeitig pensioniert werden. Zudem bestehe ein Sozialplan.
Die AFG hatte ihre Küchensparte – und somit auch Piatti und Forster Küchen – im Januar an den deutschen Wettbewerber Alno verkauft. Dabei hatte das AFG-Management versprochen, für die 500 Mitarbeitenden werde sich nichts ändern. Doch schon bald mehrten sich die Anzeichen, dass Alno beziehungsweise deren Tochterfirma AFP Küchen AG, auf den Produktionsstandort Pfullendorf setzen würde. In der aktuellen Mitteilung argumentiert das Unternehmen auch damit, dass mit dieser Massnahme am Standort Dietlikon mögliche Probleme wegen Lärm- und Emissionsschutz gelöst würden.
Moderne Möbelmontagestrasse
Vor gerade mal zwei Jahren wurde in Dietlikon eine neue Möbelmontagestrasse eingeweiht, die mit über 100 Meter Länge eindrücklich und einzigartig in der Schweiz ist. Seit Mitte Mai 2012 wird bei 100-prozentiger Auslastung durchschnittlich alle 30 Sekunden ein neues Küchenmöbel zusammengebaut.
Welche Auswirkungen der Standortwechsel auf die 14 Filialen und über 60 Fachhandelspartner in der Schweiz – darunter viele Schreinereien – hat, ist noch unklar. In der Branche macht sich aufgrund der neuesten Entwicklung Enttäuschung und Unverständnis breit.