Alno ist pleite
Die Alno AG in Pfullendorf (D) und die Tochtergesellschaft Gustav Wellmann sind zahlungsunfähig, nachdem Verhandlungen mit potenziellen Investoren und Gläubigern scheiterten. Das Unternehmen – es handelt sich um den zweitgrössten deutschen Küchenhersteller – strebt eine sogenannte Insolvenz in Eigenverwaltung an. Darüber muss allerdings noch ein Gericht entscheiden.
Der Anfang des laufenden Jahres eingeschlagene Sanierungskurs soll fortgesetzt werden: Damals war beschlossen worden, 350 der knapp 2100 Stellen abzubauen, was die Firma 2017 operativ in die Gewinnzone führen sollte. Die hochverschuldete Alno AG hatte den Jahresabschluss 2016 bereits mehrfach verschoben, was Experten als Alarmzeichen werteten.
Dass die schweizerischen Tochterfirmen wie Alno Schweiz oder die AFP AG (Arbon) nicht von dem Insolvenzverfahren betroffen sind, könnte mit den Verkaufsplänen für Teile dieser Unternehmen zusammenhängen. So soll der ehemalige Vorstandschef der Alno AG in Pfullendorf, der Schweizer Max Müller, an einer Übernahme der Forster Küchen interessiert sein. Er ist über eine Investmentfirma an Alno beteiligt.
Die AFP Küchen AG entstand in der Schweiz im Jahr 2012 aus dem Zusammenschluss von Forster und Piatti Küchen unter dem Dach der Arbonia Forster Holding (AFG). Bereits zwei Jahre später wurde die AFP an die Alno AG verkauft. Im März 2017 gab dieses Unternehmen den Abbau von 60 Stellen in der Schweiz bekannt.
Alno kämpft seit dem Börsengang 1995 mit Problemen. Bis auf wenige Ausnahmen gab es jedes Jahr Verluste. Im ersten Halbjahr 2016 beliefen sich diese vor Steuern gemäss Unternehmensangaben auf 28,5 Millionen Euro.